Mann ohne Kindheit – Vom Opfer zum Täter
„Mann ohne Kindheit – Vom Opfer zum Täter“ ist ein Interview mit einem pädophilen Straftäter, der sich zwei Jahrzehnte im Maßregelvollzug befand. Der Text gibt sowohl aus Opfer- als auch aus Tätersicht Einblicke in den kommerziell organisierten Kindesmissbrauch in Europa. In einer Parallelwelt zur bürgerlichen Gesellschaft ist der Handel mit Kindern, die Herstellung und der Vertrieb von Kinderpornografie und die Prostitution von Kindern mitten in Deutschland erschreckender Alltag. Der Bericht verdeutlicht die Funktionsweise des organisierten Kindesmissbrauchs und dessen Verflechtungen mit der Politik, der Justiz und anderen gesellschaftlichen Sektoren. Der organisierte Missbrauch von Kindern ereignet sich in allen gesellschaftlichen Sphären. Die dafür erforderlichen Strukturen befinden sich fest in der Hand international agierender Organisationen, die ihre Kunden ebenfalls in allen gesellschaftlichen Bereichen finden, unabhängig von Schicht- oder Klassenzugehörigkeiten, Bildungsstand, Nationalität, Religion, Kultur oder weltanschaulicher Ausrichtung.
Gesellschaftliche Ächtung und staatliche Strafandrohung haben die potenzielle Erpressbarkeit der Täter zur Folge. Die Drahtzieher des organisierten Kindesmissbrauchs nutzen diese Erpressbarkeit zur Einflussnahme auf die Politik, die staatliche Verwaltung, die Justiz oder die Wirtschaft.
Die Gespräche mit dem „Kronzeugen“ Bonobo fanden im Besucherraum einer forensischen Einrichtung statt. Sie mussten abgebrochen werden, als zwischen dem Informanten und der Institution Konflikte aufbrachen. Die letzte Begegnung ereignete sich in einem hoch gesicherten Raum mit Trennscheibe, die die Fortsetzung der Gespräche beinahe unmöglich machte. Der Informant wurde dennoch ohne weitere Ankündigung in eine andere Einrichtung verlegt. – Das Interview wurde auf dünnem Eis geführt, vor allem in Hinblick auf die Mafiaorganisation, die den Informanten innerhalb des Maßregelvollzugs weiterhin kontrollierte und rote Linien vorgab.
Inhaltsverzeichnis der eBook-Ausgabe
Vorwort
Erster Tag
Ich wollte zeigen, dass ich anders bin.
„Ach, mein Kleiner wird langsam erwachsen!“
„Zeig mir mal ein paar Kinder!“
„Alles, was jetzt passiert, ist deine Schuld!“
Ich hatte als Pädophiler leichtes Spiel.
Posingfotos
Ja, dann gab es die Folter auch noch.
Dein Kind verschwindet!
Zweiter Tag
Livestream!
Da zählt das Kind – überhaupt nichts!
Füße stillhalten!
Für mich war es das Normalste der Welt.
Die Schule war reine Nebensache!
Ich hatte Millionen Kunden am Tag!
Liebe? … Nach Miriam kam so etwas nicht mehr!
Die Kinder haben verloren.
Die Kinder hatten keine Betten und nichts
Das erste Mal war sie vier.
Ich hatte Spaß daran, Menschen zu quälen.
Jetzt begeben wir uns auf dünnes Eis!
Das geht bis in die höchsten Kreise!
Man hat sich der Reihe nach aufstellen müssen.
Dann hätte ich mir ein oder zwei Stück – besorgt.
Das war schon mehr ein Viehtransport!
Da gibt es den einen oder anderen …
Wie hat das Ding geheißen? – Spendenaffäre!
Dritter Tag
Ich habe einen Haufen Geld herum geschoben
Es gibt kein Land, wo es keine Kinderbordelle gibt.
Ich weiß, wo ich in Italien die Kinder abgeholt hab.
Macht mal den Dreck da selber!
Es ist schon eine Frage des Verschleißes.
Ich hätte sie weitaus billiger gekriegt!
Der Kunde ist König.
„Mama, Papa! Mama, Papa!“
Da wurde ein Hund geschlachtet – oder eine Katze.
Eltern, die ihre Kinder verscherbeln.
Glaubt bloß nicht, dass der Staat euch schützt!
Vierter Tag
Parallelleben
Denen hatte man die Zähne raus …
Kunden haben sich einfach etwas ausgedacht.
Ich wusste, dass ich missbraucht worden bin.
Sie stecken da jetzt mittendrin …
Nach meinem allerersten Missbrauch
Ja, ich habe mich selbst prostituiert.
Machen wir doch meine Tochter fertig
Ich bin nie älter als zehn geworden!
Ich war der Onkel!
Das waren meine kognitiven Verzerrungen!
Fünfter Tag
Das war einfach nur Schweigegeld.
Sechster Tag
Es wird eine Reaktion erfolgen.
Kinder sich nach Hause liefern lassen.
Raststätten, wo Kinder angeboten werden.
Das Bordell
Achter Tag
Das Konto in der Schweiz
Peggy
Wo ist eigentlich dieses Haus?
Kinderwagen im Wohnzimmerfenster
Neunter Tag
Klar hab ich vor K. gestanden, nackig!
Die knallen mich sofort übern Haufen!
Da war ich acht Jahre alt, da hatte ich beide gleichzeitig!
Die gaben ja ihr Kind nicht kostenlos da hin!
Erste Begegnung mit Marc Dutroux.
Das Kind ist ja […] ein Wertgegenstand.
Zehnter Tag
Und später bist du selber ein Kinderficker geworden!
Ich hab alle Erwachsenen gehasst!
Freiheit ist etwas anderes!
Reisekataloge
Ich hab rotzfrech in die Kamera gegrinst!
Ich hab Kinder missbraucht, um zu missbrauchen.
Andere gehen halt ins Zeltlager, ich war im Bordell!
Nachwort des Informanten
Brief vom 07.06.2014 [verbatim]
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